Der kleine vergoldete Silberbecher (12cm hoch) weist das Zeichen des Lübecker Goldschmieds Claus Jeger auf, der 1602 Meister wurde. Die reiche Gravierung zeigt eine Landschaft mit Häusern unf Tieren. Die Inschrift lautet:
DAT.EHRLJKE BECKER. AMPT – D. E. R. V. (dem ehrbaren Rat verehrt), darunter ein Schild mit den Bäckerzeichen: Kringel und Dreitimpen, einem dreieckigem Brot.Es ist keine Jahreszahl vorhanden. Anscheinend ist diese Inschrift erst später, nach Gravierung der Landschaft, angebracht, da sie letztere stellenweise überdeckt. Das Stiftungsdatum würde dann zu den Daten der anderen Handwerksämter passen
Der achteckige vergoldete Silberbecher (18,5 cm hoch) mit den drei Granatäpfelfüßen zeigt auf den reich gravierten Flächen barockes Blattwerk sowie Männer und Frauen in Modetracht; außerdem einen Totenkopf mit der Mahnung: ES IST ALLES GANZ EITEL HEUTE ROOT MORGEN TOET.
Die Inschrift lautet: AN EINEN EHRBAREN WOLWEISEN RAHT DIESEN BECHER DAS AMPT DER SCHNEIDER VOREHRET ANNO 1650.Es ist eine Arbeit des Lübecker Goldschmieds Johann Martens, 1642 Meister wurde.
Der zwölfseitige Silberbecher (15,5 cm hoch) trägt die Widmung: „DAS AMPT DER SCHVSTERS VEREHRET DIESES GESCHMIDE EINEN EHRBAREN HOGWOLEISEN RAHT IN NIESTADT 1662.
Die Wandung dieses 11,5 cm hohen Silberbechers ist mit großen Blättern und Blüten in Treibarbeit geschmückt.
Die Inschrift lautet DIESEN BECHER HADT AMT DER LINWEFERS VEREHRET ANNO 1662.
Darunter befindet sich das Handwerkswappen der Leineweber: drei Webeschiffchen, in Dreiecksform gestellt, umschließen drei Flachsblüten darüber eine Krone. 1661 war dem Amt eine neue Rolle vom Rat verliehen worden.
Daher ist anzunehmen, dass der Becher dem Rat verehrt wurde, obwohl die Inschrift es nicht ausweist. Verfertiger war der Lübecker Goldschmied Michael Winter.
Der 17 cm hohe Silberbecher trägt ähnliche Treibarbeit wie der des Leineweberamtes. Unter dem Boden steht: DIESEN BECHER HAT EIN AMPT DER SCHMIEDE VER EHRET AO 1663.
Bodeninschrift des Schmiedebechers.
Die Schmiede erielten 1662 eine neue Amtsrolle. Sie wählten fpr den vom Lübecker Meister Peter Nordtman gefertigten Becher die gleiche Form und Verzierung wie beim Weberbecher, wollten durch die Größe aber wohl diese übertrumpfen. Die gekrönte Schlange im Berufswappen zeigt an, dass die Schmiede einst Meister in der Tierarzneikunst waren.
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